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BRK fordert ein staatliches Programm zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte für die Pflege
„Wir geraten in allen Bereichen jeden Tag mehr unter Druck, unsere Aufgaben als Wohlfahrtsverband und als Hilfsorganisation qualitativ und quantitativ bewältigen zu können“, so BRK-Präsident Theo Zellner.
München – Der sich zuspitzende Pflegefachkraftmangel und der drohende Engpass an Pflegehilfskräften führt auch in Bayern schon sehr kurzfristig zu einer prekären Situation in der pflegerischen Versorgung: Bereits heute können von den ambulanten Diensten neue Patienten nicht oder nur noch verzögert aufgenommen werden. Auch in stationären Pflegeeinrichtungen bleiben immer mehr Pflegeplätze unbesetzt.
„Wenn jetzt nicht schnell und effektiv gehandelt wird, könnten in 15 Jahren über 30% der Pflegebedürftigen unversorgt bleiben“, so BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer und fordert umfassende staatliche Maßnahmen für mehr Beschäftigungsverhältnisse in der Alten- und Krankenpflege.
„Die Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte muss zur staatlichen Aufgabe werden, sowohl auf Bundesebene als auch in Bayern“, so Brigitte Meyer, „der Prozess zur Anwerbung und notwendigen Duldung dieser Fachkräfte muss vereinfacht, beschleunigt und entbürokratisiert werden“.
Ein jüngster Fall innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes im Regierungsbezirk Oberbayern beschreibt die Absurdität der Situation: Zur Anerkennung ausländischer Berufsausbildungen, muss bei der jeweiligen Regierung ein Antrag vorgelegt werden, wie auch im genannten Fall. Hier betrug die Wartezeit auf eine Eingangsbestätigung, also lediglich die Rückmeldung, dass der Antrag des Bayerischen Roten Kreuzes die Regierung erreicht hat, fast sechs (!) Monate.
„Es kann nicht sein, dass eine examinierte Pflegefachkraft von den Philippinen, bis zu einem Jahr auf die Anerkennung seiner bzw. ihrer Berufsausbildung warten muss“, so Meyer.
Lediglich innerhalb der Pflegeeinrichtungen des Bayerischen Roten Kreuzes werden in den nächsten fünf Jahren 1136 und innerhalb der nächsten 15 Jahre 6142 Mitarbeiter/-innen in den Ruhestand gehen. Insgesamt beschäftigt das Bayerische Rote Kreuz derzeit 10.720 Mitarbeiter/-innen in den ambulanten Diensten, in der teil- und vollstationären Pflege und in den sonstigen Pflegeeinrichtungen. Im vergangenen Kalenderjahr, besetzte das Bayerische Rote Kreuz 2362 betriebliche Ausbildungsplätze, davon waren 1430 Ausbildungsplätze innerhalb pflegerischer Berufe.