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Ein voller Erfolg: 500 Teilnehmer/-innen beim 1. Bayerischen Notfallsanitätersymposium des Bayerischen Roten Kreuzes
Die Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes veranstaltete das erste Mal in der Geschichte des Berufsbildes "Notfallsanitäter" ein berufsgruppenspezifisches Fachsymposium. Hier bot sich nicht nur Raum für viele Gespräche mit Kollegen, sondern auch der direkte Austausch mit Entscheidern im bayerischen Rettungsdienst.
Das Symposium gliederte sich in einen Vortrags- und Workshopteil. Während sich der Vortragsteil mit dem bayerischen Notfallsanitäter im Allgemeinen, diversen Zukunftsfragen, Versorgungsstrategien und der Medikation in unterschiedlichen Szenarien beschäftigte, konnte im Workshop "Simulation" ein realitätsnahes Training rettungsdienstlicher Notfälle mit einem Full-Scale Simulatorerprobt werden. Durch gezieltes Debriefing werden Schwerpunkte der Teamarbeit gemeinsam erarbeitet und aufgezeigt. Simulation im präklinischen Kontext ist mittlerweile ein notwendiger und essentieller Baustein. Der Workshop zeigte die Möglichkeiten und Grenzen des realitätsnahen Trainings auf. Im gemeinsamen Austausch wurden Schwerpunkte der Fortbildungsmöglichkeiten erarbeitet.
Den Auftakt der Veranstaltung machte der Vorsitzende des BRK-Rettungsdienstbeirates Karl Kilburger in Vertretung für Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk.
Dr. med. Michael Bayeff-Filloff, Landesbeauftragter Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in Bayern, und Thomas Hochstein, Erster Staatsanwalt und stellvertretender Leiter für Medizinstrafrecht bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart, boten den Teilnehmer/-innen einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Notfallsanitäters, den damit verbundenen gesetzlichen Veränderungen und Folgen. "Das war super, denn durch diese Informationen versteht man auch, wie was zustande kommt – so fällt nicht nur das Verständnis leichter, sondern auch die Umsetzung in der Realität.", so eine Teilnehmerin.
Abteilungsleiter Rettungsdienst in der Landesgeschäftsstelle, Herr Thomas Stadler, referierte über die Wichtigkeit einer lückenlosen und vollständigen Einsatzdokumentation: "Ein Notfallsanitäter ist keine Bürofachkraft, jedoch muss klar sein, dass die Dokumentation zwischen, während und nach den Einsätzen ein elementarer Bestandteil des Berufsbildes ist. Nur so, können Vorgehensweisen und Maßnahmen des Notfallsanitäters im Bedarfsfall nachvollzogen werden. Keineswegs mit dem Hintergrund der ‚Überwachung‘ oder ‚Kontrolle‘, sondern vielmehr um den Mitarbeiter in seinem Tun und Handeln abzusichern und zu stärken!", so Herr Stadler.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde über diverse Versorgungsstrategien vorgetragen. Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. Carsten Kopschina durchleuchtet gemeinsam mit den Teilnehmern die Versorgung einer Sprunggelenksluxationsfraktur aus Sicht eines Notfallsanitäters. Welche Maßnahmen sind angemessen, gerechtfertigt und notwendig? Die invasiven Maßnahmen eines Notfallsanitäters bei einem Traumapatienten erörterte Oberfeldarzt des Bundeswehrkrankenhauses Ulm, Christian Jost.
Tipps und Tricks im Atemwegsmanagement gab Dr Gabriel Roth (Oberarzt an der Uni Regensburg und Sprecher der Leitenden Notärzte in Regensburg) in Vertretung für Prof. Dr. med. habil. Christoph Wiese (Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin im Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig) den Notfallsanitäter/-innen mit auf den Weg.
Der Themenbereich, der unter den Teilnehmern die meiste Konzentration und Aufmerksamkeit forderte, zeichnet sich ebenso durch seine Wichtigkeit aus: Medikation. Nachdem sich Pharmakologie-Leiter des Universitätsklinikum Regensburg, PD Dr. med. Karl Peter Ittner, mit der Frage "Warum wirken manche Notfallmedikamente nicht?" beschäftigte, zeigte Johannes Scholz (Notfallsanitäter und Lehrkraft an der BFS für Notfallsanitäter Burghausen) die unterschiedlichen Vorgehensweise in der Volumentherapie auf. Abschließend schilderte Dr. med. Christian Gernoth (stv. Klinikdirektor für Kinderanästhesie und pädiatrische Intensivmedizin am Klinikum Kassel) die mit hoher Bedacht durchzuführende Medikamentengabe bei Kindern.
Als wichtiges Fazit bleibt die Notwendigkeit in der Veränderung den Beteiligten einen Raum für Gespräche zur Verfügung zu stellen und den Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern stärkend zur Seite zu stehen! Denn die getroffenen Festlegungen müssen nun den Praxistest bestehen. Und dazu braucht es einen fachlichen Diskurs über die Ergebnisse. Nur miteinander kann es gelingen!