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Innovative Betreuungskonzepte Teil 1
Wir leben in einer Ära fundamentaler gesellschaftlicher Veränderungen. Diese finden im städtischen wie im ländlichen Raum gleichermaßen statt. Im digitalen Zeitalter ist der verantwortungsvolle Umgang mit Medien zu einer unverzichtbaren Kompetenz geworden. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels rückt der nachhaltige und sorgsame Umgang mit der Natur ebenfalls in den Fokus. Mit innovativen und vielfältigen Kindergartenkonzepten fördert das Bayerische Rote Kreuz bereits bei den Jüngsten in unserer Gesellschaft Achtsamkeit und Sorgfalt.
Smartphones und Tablets sind allgegenwärtig. Nach einer aktuellen Bitkom-Studie kann sich mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten 11 bis 18-jährigen Handy- bzw. Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen. Wie auch? Kinder wachsen heute mit digitalen Medien auf, die Kindheit wie auch das gesamte weitere Leben wird von digitalen Medien und der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) geprägt. Kinder erkennen früh, welche Bedeutung mobile digitale Medien für ihre Eltern und Geschwister in deren Lebensalltag haben und ahmen diese nach.
Vor diesem Hintergrund gewinnt der Medienbildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen an Bedeutung. Es ist eine wichtige Aufgabe in der Kindertageseinrichtung, die veränderten Lebenswelten von Familien und Kindern in die pädagogische Arbeit einzubeziehen und Kinder schon sehr früh entwicklungsangemessen auf den Umgang mit Medien vorzubereiten. Denn ein generelles Verbot von Mediennutzung für Kinder wäre nicht umsetzbar und darüber hinaus ebenso realitätsfern wie eine allzu sorglose Herangehensweise an das Thema. Es gilt, sowohl die Chancen zu nutzen, die im Mediengebrauch liegen, als auch die Risiken zu kennen und diesen präventiv durch pädagogische Maßnahmen zu begegnen.
Mit dem Modellprojekt „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“, an dem bis zu 100 Modelleinrichtungen teilnehmen konnten, will das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales tragfähige Konzepte und praxisnahe Materialien für digital gestützte Bildungs- und Arbeitsprozesse in Kindertageseinrichtungen weiterentwickeln und erproben, um diese anschließend in die Fläche zu bringen. Ziel des an Inhouse-Fortbildungen für das gesamte Team gekoppelten Projektes ist auch, die Fachkräfte, Kinder, Eltern und Träger in ihrer Medienkompetenz zu stärken. So wird in den Modelleinrichtungen das gesamte Team von speziell qualifizierten Mediencoaches vor Ort begleitet, um den Einbezug digitaler Medien in den Kita-Alltag zu kreativen Zwecken (Information, Reflexion, Problemlösung, Kommunikation, Kooperation, Dokumentation, Präsentation, Gestaltung und Produktion verantwortungsvoll zu gestalten.
Während des Modellversuchs werden alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um ein intelligentes Risikomanagement beim digitalen Medieneinsatz für die Kinder wie auch für die Erwachsenen zu gewährleisten. Dies beinhaltet unter anderem, dass die Tablets vor ihrer Ausgabe an die Modelleinrichtungen mit kreativen Apps für Kinder bespielt werden, die altersgerecht und qualitätsgeprüft sind und sich bestens als Starterpaket für die sinnvolle Tablet-Nutzung in der Kita eignen. Des Weiteren wird bei den Pädagoginnen, Pädagogen und Mediencoaches auf Einhaltung gewisser Grundregeln beim Medieneinsatz geachtet. So wird das Einrichtungspersonal angehalten, sowohl eine Vorbildrolle beim eigenen Umgang mit Medien einzunehmen als auch die Kinder bei der digitalen Mediennutzung im Bildungsprozess pädagogisch zu begleiten. Das Kita-Personal soll die Kinder dabei unterstützen, das Erlebte zu verarbeiten, soll mit ihnen Zeitvorgaben und weitere Regeln für die Tablet-Nutzung in der Kita vereinbaren und Medieninhalte sorgfältig auswählen und vorab prüfen.