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Tag des Ehrenamts 2019
Jährlich am 05. Dezember feiern wir all diejenigen, die so viel mehr tun als sie müssten und keinerlei Gegenleistung erwarten.
Der „Tag des Ehrenamts“ ist aber nicht nur eine gute Gelegenheit, um Engagement und gute Taten wertzuschätzen, sondern auch um einmal Bilanz zu ziehen. Deutschland kann mit rund 16 Millionen Ehrenamtlichen eine beachtliche Zahl verzeichnen und wir aus Bayern mit 180.000 können das ebenso. Dennoch besteht Grund zur Sorge, da die Statistiken auch zeigen, dass das Ehrenamt immer mehr zu einem abklingenden Trend wird. Immer weniger Menschen sind bereit, langfristig eine ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen und das hat zur Folge, dass immer mehr solcher Stellen frei bleiben. Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber vor allem Zeit ist ein großes Problem für die meisten. Viele sind nicht in der Lage, Ehrenamt und Beruf miteinander zu vereinen und können es sich buchstäblich nicht leisten, für die investierte Zeit keine Kompensation zu erhalten.
NEUE LÖSUNGEN SIND GEFRAGT
Zuallererst muss das Image des Ehrenamts aufgewertet werden, damit die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Bevölkerung wieder gestärkt werden kann. Denn ohne das Ehrenamt würde sich einiges verändern.
„Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden kollabieren.“
Theo Zellner, BRK-Präsident
Daher finden wir, dass es als Thema in die Schulbildung integriert werden sollte, damit die Kinder schon früh lernen, wie wichtig Zusammenhalt und Solidarität in einer Gesellschaft sind und was sie tun können, um etwas dazu beizutragen. Außerdem muss eine ordentliche Entschädigung geboten werden. Das könnte zum Beispiel eine deutliche Anhebung des aktuellen Steuerfreibetrags und zusätzliche Rentenpunkte für ehrenamtlich Tätige beinhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Abbauen der bürokratischen Hürden. Selbst bei vorhandener Motivation schrecken dann doch viele zurück, wenn sie sehen, welche Berge an Bürokratie sich vor ihnen auftun und das möchte wir ändern, damit jeder Lust auf Ehrenamt hat. Dazu gehört auch, dass jeder Vollzeitbeschäftigte die Möglichkeit hat, sich zu engagieren. Eine freiwillige Arbeit muss auch in Teilzeit machbar sein, damit jeder noch so viel arbeitende Bürger sie ausüben kann, wenn er den Wunsch danach hat.
„Insbesondere bedarf es stärkerer Förderung, höherer steuerlicher Anreize und des Abbaus von bürokratischen Hürden, statt dass immer mehr Regeln und Vorschriften von der Übernahme eines Ehrenamtes abschrecken.“
Theo Zellner, BRK-Präsident
Wir wissen, dass es noch viele Baustellen rund um das Ehrenamt gibt, aber es zeigt sich auch tagtäglich, dass es trotz allem in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert besitzt. Das Ehrenamt und alle, die es mit so viel Herz und Selbstlosigkeit ausüben, ist nicht nur eine der wichtigsten Stützen aller Hilfsorganisationen, sondern auch unsere Gesellschaft.
Gesellschaft lebt von Menschlichkeit. Menschen brauchen Menschen. Also möchten wir heute allen danken, die die Welt mit ihrer Hilfe und ihrem Engagement jeden Tag ein Stück besser machen.
Mit der größten Hochachtung,
Ihr Bayerisches Rotes Kreuz.