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Über 1,3 Mio. Einsätze im vergangenen Jahr
Das Bayerische Rote Kreuz betreibt als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit mehr als 6.200 hauptamtlichen Einsatzkräften und über 1.200 Einsatzfahrzeugen den größten Rettungsdienst in der Bundesrepublik Deutschland. Das spiegeln auch die aktuellen Einsatzzahlen der letzten Jahre wider, wobei die Pandemie ganz deutlich ihre Spuren hinterlässt.
2020 sank die Zahl der verrechnungsfähigen Einsätze des Bayerischen Roten Kreuzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2019 von über 1,3 auf 1,2 Millionen, das entspricht im ersten Pandemiejahr einem Abwärtstrend von 8 %. Jedoch dauerten die Einsätze aufgrund der gestiegenen Hygieneaufwände und längeren Transportzeiten länger, weshalb eine Entlastung beim Personal ausblieb.
„Zu Beginn und während der Pandemie wurde seltener der Notruf gewählt. Die Menschen wurden dabei vermutlich von der Sorge getrieben sich anzustecken oder das Personal zu überlasten“, so Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk. „Dabei gab es jedoch viele Situationen, wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte, in denen ein rechtzeitiger Anruf sinnvoll gewesen wäre, stattdessen wurde zuhause ausgeharrt und oft nur durch einen Anruf im letzen Moment Schlimmeres verhindert.“
Im zweiten Pandemiejahr 2021 folgte wiederum ein leichter Anstieg an verrechnungsfähigen Einsätzen: Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes arbeiteten 1,3 Millionen Einsätze ab. Das entspricht in etwa dem Einsatzaufkommen von vor der Pandemie.
Thomas Stadler, Abteilungsleiter des Rettungsdienstes, betont: „In 2020 waren Ausgangsbeschränkungen und Lockdowns besonders ausschlaggebend für das Einsatzaufkommen im Rettungsdienst. Weniger Straßenverkehr führte beispielsweise zu weniger Verkehrsunfällen.“ Auch die im Verlauf etwas mildere Omikron-Variante und der Impffortschritt in der Bevölkerung wirken sich laut Stadler positiv aus: „Zu Beginn der Pandemie stand das Verhältnis von Infektionstransporten zu Infektionen bei 1 zu 3. Das heißt, 3 Infektionen lösten einen Infektionstransport aus. In der zweiten Welle stand das Verhältnis bei 1 zu 12 und aktuell lösen erst 82 Infektionen einen Infektionstransport aus - eine erfreuliche Entwicklung.“
Mit der Pandemie ist die Belastung der Einsatzkräfte gestiegen: „Zu Beginn der Pandemie fehlte Schutzausrüstung. Dann stieg die Sorge, das Virus in die in die eigene Familie einzuschleppen, und später die Mehrbelastung durch längere Transportzeiten. Auch der Kommunikationsbedarf mit Patienten und Angehörigen, aber auch die Gereiztheit nimmt mit jedem Pandemiemonat zu. Einige Mitarbeitende kämpfen auch mit den Folgen einer „LongCovid“-Erkrankung“, so Stärk.
Anlässlich des Tages des Notrufs am 11. Februar 2021 weist Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk darauf hin: „Ob starke Schmerzen, Verkehrsunfall oder Brand – unter der 112 erreichen Sie den Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst. Bei dringenden, nicht lebensbedrohlichen Situationen spätabends, am Wochenende oder feiertags ist hingegen der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 der richtige Ansprechpartner.“