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43 BRK-Einsatzkräfte nach rund 20 Stunden Einsatz wieder zurück in Bayern
Heftige Regenfälle haben am Freitagabend und Samstagmorgen vor allem im Saarland, aber auch in anderen Teilen Südwestdeutschlands zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen mit hohen Sachschäden geführt.
Auf Anforderung der saarländischen Behörden und im Auftrag des Führungs- und Lagezentrums des Deutschen Roten Kreuzes entsandte das Bayerische Rote Kreuz am Samstag, den 18.05.2024, einen Wasserrettungszug der Wasserwacht Bayern nach Saarlouis. Ergänzt wurde dieser mit mindestens 32 Einsatzkräften (Tauch- und Bootstrupps, sowie Führungskräfte) besetzte Wasserrettungszug um Luftrettungsspezialisten der Wasserwacht Bayern und einem sogenannten Vorauskommando, das gemeinschaftsübergreifend mit je einer Führungskraft der Bereitschaften, Bergwacht und Wasserwacht besetzt war.
Die ehrenamtlichen Einheiten sammelten sich am Samstag, 18. Mai 2024, im schwäbischen Neu-Ulm und wurden in den Einsatzauftrag eingewiesen. Gegen 2:00 Uhr (18.05.2024) konnte der Wasserrettungszug seine Fahrt ins Saarland antreten. Die Einheiten setzten sich aus Einsatzkräften und Material der BRK-Kreisverbände Augsburg-Land, Augsburg-Stadt, Neu-Ulm, Aichach-Friedberg, Ostallgäu, Oberallgäu, Nordschwaben und Dillingen zusammen. Das gemeinschaftsübergreifende Vorauskommando bestand aus Führungskräften der BRK-Kreisverbände Cham (Vertreter Bereitschaften) und Ostallgäu (Vertreter Wasserwacht), der Bergwacht Bayern (Vertreter Bergwacht) und zwei Führungsassistenten aus dem BRK-Kreisverband München. Das Vorauskommando traf am Samstagmorgen um 6:00 Uhr im Schadensgebiet ein.
Gegen 08:30 Uhr trafen die Einsatzkräfte des Wasserrettungszuges und die Luftrettungsspezialisten im Schadensgebiet in Saarlouis ein. Ihr Auftrag war die Ablösung der saarländischen Wasserrettungseinheiten, die seit über 20 Stunden im Dauereinsatz waren. Zu den Aufgaben des Wasserrettungszuges im Rahmen dieses Einsatzes gehörten die gezielte Bekämpfung der Hochwasserlage, die Verhinderung von Personenschäden, die Verhinderung von Schäden an bedeutenden Sachwerten und die Abdeckung des gesamten Wasserrettungsdienstes im Landkreis Saarlouis, um den einheimischen Einsatzkräften eine Ruhepause zu ermöglichen.
Nach einer Lagebesprechung und Einweisung wurde der Wasserrettungszug um 11:14 Uhr von den saarländischen Behörden zu einem Einsatz alarmiert: Mehrere Jugendliche befanden sich mit einem Schlauchboot auf der hochwasserführenden Nied (Pegelstand 4,45 Meter statt normalerweise maximal 2 Meter) in akuter Wassernot. Durch den schnellen Einsatz eines Motorrettungsbootes konnte einer der Jugendlichen aus einer lebensbedrohlichen Situation gerettet werden. Zwei weitere Personen konnten sich selbstständig an Land retten. Ein weiteres Eingreifen der Wasserrettungskräfte war nicht erforderlich. Um eine schnelle Rettung aus der Luft zu ermöglichen, standen auch Luftrettungsspezialisten der Wasserwacht Bayern bereit.
Nach einer wertschätzenden Verabschiedung durch den Landrat des Landkreises Saarlouis, Patrik Lauer, traten die bayerischen Wasserrettungskräfte nach einem 14-stündigen Einsatz um 16:15 Uhr die Rückreise nach Schwaben an und trafen dort am Samstagabend um 21:30 Uhr - rund 20 Stunden nach Alarmierung - ein. BRK-Präsidentin Angelika Schorer und der stellvertretende Landesvorsitzende der Wasserwacht Bayern, Benjamin Taitsch, empfingen die Einsatzkräfte auf dem Rastplatz Selig-Weiler an der A8 und bedankten sich für den großartigen und kurzfristigen Einsatz am Pfingstwochenende.
Das gemeinschaftsübergreifende Vorauskommando wurde als eine der Lehren aus dem Starkregenereignis im Ahrtal vom Bayerischen Roten Kreuz eingerichtet. Ziel dieses Kommandos ist es, bei überregionalen Einsätzen eine Schnittstelle zwischen der vor Ort agierenden Stabsstruktur und den eigenen Einsatzkräften zu schaffen. Aus Sicht des Bayerischen Roten Kreuzes hat sich diese neue Struktur im Rahmen dieses ersten Einsatzes sehr bewährt.
Weitere 13 Einsatzkräfte koordinierten im Krisenstab der Wasserwacht Bayern und im Lagedienst Bayern des Bayerischen Roten Kreuzes den überregionalen Einsatz der bayerischen Einheiten. Insgesamt waren somit 56 Einsatzkräfte am überregionalen Einsatz beteiligt.