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Fortbildungsreihe „Medical English“ für bayerische Leitstellen: Kommunikation über Sprachgrenzen hinaus
In der heutigen globalisierten Welt ist die Fähigkeit, effektiv in einer Fremdsprache zu kommunizieren, von entscheidender Bedeutung. Insbesondere in Berufen, in denen Menschenleben auf dem Spiel stehen und schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden müssen, ist eine gewisse Sprachkompetenz nahezu unerlässlich.
Die Integrierten Leitstellen (ILS) in Bayern sind für die Notrufannahme und die Koordination von Kräften des Rettungsdienstes und der Feuerwehr zuständig. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig ihrer Englischkenntnisse, in der Lage sind, effizient und einfühlsam mit Anrufenden in Notfallsituationen zu kommunizieren, wurde vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) eine Fortbildungsreihe zum Thema „Medical English“ initiiert.
Warum Englisch-Fortbildungen?
Die Fortbildungsreihe für Medical English ist eine direkte Reaktion auf die Notwendigkeit, die Kommunikation in Notfällen zu optimieren, wenn Anrufende auf Englisch Hilfe suchen. Es ist wichtig zu beachten, dass Englisch auch bei den meisten Anrufenden nicht die Muttersprache darstellt. Daher sind sie möglicherweise nicht in der Lage, hochtechnisches oder fachspezifisches Englisch zu verstehen oder zu verwenden. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden in den Integrierten Leitstellen über die Fähigkeiten verfügen müssen, sowohl auf einfache und verständliche Weise zu kommunizieren als auch auf medizinische Fachbegriffe in einer für Laien verständlichen Sprache zurückzugreifen.
Die Idee und deren Umsetzung
Die Fortbildungsreihe wurde durch die ILS Donau-Iller, die vom BRK betrieben wird, initiiert. Den Stein hatte dabei eine Mitarbeiterin ins Rollen gebracht, die zuvor privat an einer Fortbildung der Firma SIMple medics zu dem Thema teilgenommen hatte. Sie war davon so begeistert, dass sie beschlossen hatte, dies für eine interne Fortbildung des kompletten Kollegiums vorzuschlagen. Hieraus entwickelte sich dann schnell die Idee für die bayernweite Fortbildungsreihe.
Durchgeführt wurden die Schulungen von der Firma SIMple medics, einer renommierten notfallmedizinischen Bildungs- und Schulungsorganisation. Die aus sehr erfahrenen Pädagoginnen und Pädagogen bestehende Planungsgruppe der Firma SIMple medics konnte sehr schnell ein umfassendes und ausgeklügeltes Schulungskonzept entwickeln, welches exakt auf die Bedürfnisse der Leitstellenmitarbeitenden zugeschnitten war. Selbstverständlich wurden dabei auch die bayernweit einheitlichen Abfrageschemata und Alarmierungsstichworte eingebunden.
Die Schulungen wurden von Alexander Rosenberger geleitet, der nicht nur über ein Anglistikstudium, sondern auch über umfangreiche Erfahrungen im Gesundheitswesen und der medizinischen Kommunikation verfügt. Unterstützt wurde er während der Seminare von einem kompetenten Ausbildungsteam, das den Teilnehmenden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Dies sorgte für eine effektive Kompetenzentwicklung und gewährleistete höchste Qualitätsstandards während der Schulungen.
Learning by doing
Ein zentraler Bestandteil der Fortbildungsreihe war der Fokus auf Praktikabilität im Alltag und Empathie bei der Kommunikation mit Anrufenden auf Englisch. Die Teilnehmenden erlernten im ersten Teil der Fortbildung Techniken, wie sie medizinische Informationen auf klare und einfache Weise ermitteln und vermitteln können.
Hierfür war nicht nur der Aufbau eines gewissen medizinischen Grundvokabulars notwendig, sondern auch die Fähigkeit auf die individuellen Bedürfnisse und das Verständnisniveau der Anrufenden einzugehen.
Im zweiten Teil konnte das Erlernte dann direkt in die Praxis umgesetzt werden. In mehreren nachgestellten Telefongesprächen konnten die Teilnehmenden abwechselnd in die Rollen der Anrufenden und der „Calltaker“ schlüpfen. Diese praxisorientierte Herangehensweise ermöglichte es den Teilnehmenden, ihre erworbenen Fähigkeiten in einem sicheren Übungsumfeld zu festigen und Selbstvertrauen in der Kommunikation auf Englisch aufzubauen.
Während der Seminare wurde durch die Lehrgangsleitung eine Art interaktives Handout angelegt, welches die Teilnehmenden während der Kurse aktiv (mit-)gestalten konnten. Hierin wurden neben wichtigen Vokabeln auch ganze Fragesätze und mögliche Antworten festgehalten. Alles wurde übersichtlich anhand der Abfrageschemata sortiert, so dass es fortan als Nachschlagewerk verwendet werden kann.
Notruf für Rettungsdienst und Feuerwehr
Aufgrund der Tatsache, dass auch Feuerwehreinsätze von den Leitstellenmitarbeitenden koordiniert werden müssen, waren selbstverständlich auch feuerwehrspezifische Notrufgespräche Bestandteil der Fortbildung. Auch hierfür wurden die häufigsten Begrifflichkeiten sowie mögliche Fragestellungen und Gesprächsverläufe bei Brandeinsätzen oder technischer Hilfeleistung gemeinsam erarbeitet und intensiv beübt.
Positives Feedback und zukünftige Fortbildungspläne
Das Feedback der knapp 180 Teilnehmenden war ausnahmslos hervorragend. Die erworbenen Fähigkeiten wurden als äußerst nützlich und praxisrelevant bewertet. Sie würden den Weg für eine verbesserte Kommunikation in Notfällen ebnen. Viele Teilnehmende äußerten darüber hinaus den Wunsch, dass derartige Fortbildungen mindestens einmal jährlich angeboten werden sollten.