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Grenzlandkongress in Cham: Grenzüberschreitende Rettung wird durch Notruf-App weiter verbessert
Am Montag, den 08. Juli 2024, findet der Bayerisch-Tschechische Grenzlandkongress unter der Leitung von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik in Cham statt. Im Rahmen dieses Kongresses werden mehrere bedeutende Vereinbarungen unterzeichnet, die die Zusammenarbeit zwischen Bayern und der Tschechischen Republik weiter intensivieren sollen.
Im Beisein des Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern, Dr. Markus Söder, und Seiner Exzellenz dem Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik, Prof. Petr Fiala, unterzeichneten die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Angelika Schorer, und Ing. Filip Maleňák, Managing Director Aplikace Záchranka, z.ú., das Memorandum über die Anbindung der Notruf-App Záchranka" an das bayerische Notrufsystem.
Die Vereinbarung sieht vor, die tschechische, slowakische, ungarische und österreichische Version der Notruf-App "Záchranka" an die bayerischen Notruf-Systeme anzubinden. Dies ermöglicht der Bevölkerung, einen Notruf auf dem bayerischen Staatsgebiet und in unmittelbarer Grenznähe problemlos über eine einzige Applikation abzusetzen. Darüber hinaus wird die Entwicklung und der Betrieb einer an das Bayerische Rote Kreuz (BRK) angepassten Version der "Záchranka"-App namens "Notruf Bayern" bis zum ersten Quartal 2025 angestrebt.
Seit 2016 wird hier im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beeindruckende Pionierarbeit geleistet. Wo früher Patientinnen und Patienten an der Grenze von einem Rettungswagen in den anderen umgeladen werden mussten, erfolgt die notfallmedizinische Versorgung ohne weitere Hürden.
"Während in den Anfängen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit die Schaffung von Kooperationsvereinbarungen und Prozessen zur grenzüberschreitenden Lebensrettung im Mittelpunkt der Bemühungen stand, folgt nun mit der App „Notruf Bayern“ ein weiterer wichtiger Baustein zur Verbesserung der Lebensrettung im Notfall. Sie ist ein bedeutender Schritt für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger im Grenzraum. Die Einführung der ‚Notruf Bayern‘-App wird die Notruf-Infrastruktur erheblich verbessern und die Reaktionszeit in Notfällen verkürzen.“
Die App "Notruf Bayern" ist die vierte Version der tschechischen "Záchranka"-App, die bereits erfolgreich in Ungarn, der Slowakei und Österreich im Einsatz ist. Diese App ermöglicht es den Nutzern, per GPS-Tracking geortet zu werden und durch einen einfachen Tastendruck einen Notruf abzusetzen. Die Integration der App in das bayerische Notrufsystem stellt sicher, dass Notrufe präzise an die zuständige Leitstelle weitergeleitet werden, selbst wenn sich die Nutzer in Grenznähe befinden und sich ihre Handys in ein ausländisches Netz einwählen.
Ein besonders wichtiger Aspekt der App ist die Unterstützung von nonverbalen Notrufen. Dies ist besonders hilfreich für Nutzer, die aufgrund sprachlicher Barrieren oder physischer Einschränkungen nicht oder nicht ausreichend verbal kommunizieren können. Die App bietet zudem umfassende Ersthilfeanleitungen und Informationsmaterialien des Bayerischen Roten Kreuzes an.
Die Vodafone GmbH übernimmt die Kosten für die Entwicklung, Einrichtung und das Verbreitung der App, was sie für die Nutzer kostenlos macht. Im ersten Jahr belaufen sich diese Kosten auf 170.000 €, im zweiten Jahr auf 80.000 €. Zusätzlich werden die Personalkosten für die Betreuung der App durch das Bayerische Rote Kreuz, Kreisvebrand Cham, im Rahmen eines neuen INTERREG-Projekts übernommen.
Mein besonderer Dank gilt meinem Vorgänger, Präsident a.D. Theo Zellner, der in seiner Amtszeit als Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes die grenzüberschreitende Zusammenarbeit persönlich vorangetrieben hat. Seinem oft hartnäckigen Einsatz ist es zu verdanken, dass sie heute so reibungslos und hervorragend funktioniert. Vielen Dank an das gesamte Team des BRK-Kompetenz- und Koordinierungszentrums Furth im Wald.
Schon seit 2016 bietet BRK-Kompetenz- und Koordinierungszentrum Furth im Wald (CCC) einen deutlichen Mehrwert für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst und die Zusammenarbeit mit Tschechien.