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Integrationspolitik: BRK fordert mehr Geld für die Migrationsberatung
<p><b><span>Aktionstag am Dienstag, den 13.9.2016</span></b></p> <p><span></span> </p> <p><i><span><span>In Deutschland leben etwa 16 Millionen Menschen mit Zuwanderungshintergrund. Ihre Integration ist <span>d i e</span></span><span> zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Somit sind Migrations- und Integrationspolitik eng miteinander verbunden. Ein wichtiges Instrument hierbei ist die Migrationsberatung für alle Zuwanderer mit einem Bleiberecht. Mehr Geld fordern nun die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege für die Migrationsberatungsstellen und appellieren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages für das kommende Haushaltsjahr 2017 ausreichend Finanzmittel einzustellen, um dem steigenden Bedarf gerecht werden zu können. Unterstreichen wollen sie ihre Forderung mit regionalen Aktionen. </span></span></i></p> <p><span><span>Berechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zufolge sind für das Jahr 2017 17 Millionen und mittelfristig zusätzlich weitere 46 Millionen Euro für eine bedarfsgerechte Ausstattung in der Migrationsberatung notwendig. Hintergrund ist der steigende Beratungsbedarf. Seit 2014 sind die Beratungsfälle von 175.000 auf 205.000 im Jahr 2015 gestiegen, Tendenz weiter steigend. Allein im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Freien Wohlfahrtspflege schätzungsweise 2 Millionen Menschen neu in die BRD gekommen, gleichzeitig zogen 860.000 Ausländer wieder weg. Somit rechnen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtsverbände mit einem Beratungsbedarf von 1,14 Millionen Fällen. </span></span></p> <p><span><span>"Gemäß dem Slogan des Bundesministeriums "Den Menschen im Blick. Schützen. Integrieren" geht es nun darum deren Integration zu sichern und effektiv zu gestalten", sagt Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes. Ein besonderes Anliegen sind ihr dabei die Fürsorge für Kinder und Jugendliche. Weltweit ist jeder zweite Flüchtling minderjährig. Auch in Bayern hat sich deren Zahl seit 2012 verdoppelt. Vor dem Hintergrund, dass Prävention gerade bei Kindern und Jugendlichen eine zentrale Aufgabe darstellt, kritisiert das BRK allerdings mit Nachdruck, dass ausgerechnet der Etat für deren Betreuung im Bundeshaushalt künftig um 8 Millionen Euro gekürzt werden soll. </span></span></p> <p><span><span></span></span> </p> <p><span><span>Für unhaltbar bezeichnet Meyer die Situation in den Beratungsstellen. "Die Mitarbeiter sind bereits schon jetzt stark überlastet." Mehr als 300 Fälle müsse eine Fachkraft in einem Jahr betreuen. "Das sind zu viele Fälle für einen Mitarbeiter." Zwar seien die Investitionen des Bundestages für die Integration von Eingewanderten in letzter Zeit angehoben worden, entsprächen aber nicht mehr der Sachlage. Meyer: "Die Erwartungen der Politik an die Beratungsstellen sind enorm gestiegen und das bei erhöhten Beratungszahlen und einer zunehmenden Komplexität von Beratungssituationen. Diese Arbeit muss seitens der Bundesregierung entsprechend gefördert werden. Damit dürfen Sozialverbände nicht allein gelassen werden." Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, sucht das BRK mit seinen Mitarbeitern in der Migrationsberatung in der Woche vom 13. September 2016 intensiv das Gespräch mit Bundestagsabgeordneten. </span></span></p> <p><b><span><span></span></span></b> </p> <p><b><span><span>Daten und Fakten</span></span></b></p> <p><span><span>? 25 Migrationsberatungsstellen im BRK</span></span></p> <p><span><span>? 30 Mitarbeiter - 5.000 Menschen wurden im Jahr 2015 beraten</span></span></p> <p> </p> <p><span> </span></p> <p> </p>
Aktionstag am Dienstag, den 13.9.2016
In Deutschland leben etwa 16 Millionen Menschen mit Zuwanderungshintergrund. Ihre Integration ist d i e zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Somit sind Migrations- und Integrationspolitik eng miteinander verbunden. Ein wichtiges Instrument hierbei ist die Migrationsberatung für alle Zuwanderer mit einem Bleiberecht. Mehr Geld fordern nun die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege für die Migrationsberatungsstellen und appellieren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages für das kommende Haushaltsjahr 2017 ausreichend Finanzmittel einzustellen, um dem steigenden Bedarf gerecht werden zu können. Unterstreichen wollen sie ihre Forderung mit regionalen Aktionen.
Berechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zufolge sind für das Jahr 2017 17 Millionen und mittelfristig zusätzlich weitere 46 Millionen Euro für eine bedarfsgerechte Ausstattung in der Migrationsberatung notwendig. Hintergrund ist der steigende Beratungsbedarf. Seit 2014 sind die Beratungsfälle von 175.000 auf 205.000 im Jahr 2015 gestiegen, Tendenz weiter steigend. Allein im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Freien Wohlfahrtspflege schätzungsweise 2 Millionen Menschen neu in die BRD gekommen, gleichzeitig zogen 860.000 Ausländer wieder weg. Somit rechnen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtsverbände mit einem Beratungsbedarf von 1,14 Millionen Fällen.
"Gemäß dem Slogan des Bundesministeriums "Den Menschen im Blick. Schützen. Integrieren" geht es nun darum deren Integration zu sichern und effektiv zu gestalten", sagt Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes. Ein besonderes Anliegen sind ihr dabei die Fürsorge für Kinder und Jugendliche. Weltweit ist jeder zweite Flüchtling minderjährig. Auch in Bayern hat sich deren Zahl seit 2012 verdoppelt. Vor dem Hintergrund, dass Prävention gerade bei Kindern und Jugendlichen eine zentrale Aufgabe darstellt, kritisiert das BRK allerdings mit Nachdruck, dass ausgerechnet der Etat für deren Betreuung im Bundeshaushalt künftig um 8 Millionen Euro gekürzt werden soll.
Für unhaltbar bezeichnet Meyer die Situation in den Beratungsstellen. "Die Mitarbeiter sind bereits schon jetzt stark überlastet." Mehr als 300 Fälle müsse eine Fachkraft in einem Jahr betreuen. "Das sind zu viele Fälle für einen Mitarbeiter." Zwar seien die Investitionen des Bundestages für die Integration von Eingewanderten in letzter Zeit angehoben worden, entsprächen aber nicht mehr der Sachlage. Meyer: "Die Erwartungen der Politik an die Beratungsstellen sind enorm gestiegen und das bei erhöhten Beratungszahlen und einer zunehmenden Komplexität von Beratungssituationen. Diese Arbeit muss seitens der Bundesregierung entsprechend gefördert werden. Damit dürfen Sozialverbände nicht allein gelassen werden." Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, sucht das BRK mit seinen Mitarbeitern in der Migrationsberatung in der Woche vom 13. September 2016 intensiv das Gespräch mit Bundestagsabgeordneten.
Daten und Fakten
? 25 Migrationsberatungsstellen im BRK
? 30 Mitarbeiter - 5.000 Menschen wurden im Jahr 2015 beraten