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Zeitzeugen-Projekt: Februar-Blog
In unseren Interviews geht es sehr oft um sehr ernste Themen. Von Rettungseinsätzen, bei denen es Schwerverletzte oder gar Tote gibt, oder wenn es um den Einsatz für Personen in schweren Lebenslagen geht. Doch hin und wieder schleichen sich auch sehr schöne oder gar witzige Geschichten ein und um die soll es dieses Mal gehen.
In meinem ersten Interview sprach ich mit einem Ehrenamtlichen aus der SEG (Schnelleinsatzgruppe) er erzählte mir von den verschiedenen Einsätzen, bei denen er vor Ort war und dort sowohl die Einsatzkräfte als auch die Betroffenen mit Essen und Getränken versorgt hat. Ein besonders schwerer Einsatz war bei der Flut im Ahrtal. Doch obwohl das nicht der einfachste Einsatz war, ergab sich für den Zeitzeugen dort auch ein ganz persönliches Highlight: „das […] Highlight war, wie die Polizei da wirklich durchgefunkt hat: Kommt her, da gibt es Wurstsalat, endlich gibt es was Anständiges zu essen.“
Bei einigen Interviews ging es um die Auffanglager für die DDR-Geflohenen, unabhängig voneinander berichteten mehrere eine bestimmte Besonderheit bei der Versorgung: „Das Markante war, wie wir sie verpflegt haben, sie wollten alle Bananen. Ich habe beim Obstmarkt unten, am Großmarkt bei uns im Ort, dann nur also vorwiegend Bananen verlangt und da haben die gesagt: "Ja, sage mal, warum willst du bloß Bananen?" Habe ich gesagt: "Ja, weil die Leute bloß Bananen wollen." Mit alten Äpfeln, die können denen gestohlen bleiben“
Meine persönliche Lieblingsgeschichte fand ebenfalls in einem solchen Ankunftslager statt: „Und ich weiß noch, einer in Badehose, der ist geschwommen, der ist rüber geschwommen, der ist dann in Badehose mit dem Bus gekommen. [Es hatte Minustemperaturen] Und dann steht der da im Hof und schreit: "Ich bin frei, ich bin frei." Da ist meine Mama hingegangen, hat ihm eine Decke gegeben, ja und hat gesagt: "Jetzt steigst du in den Bus ein, dann kriegst du Klamotten zu deiner Freiheit, ja."
Bei weiteren Interviews erzählte mir der Zeitzeuge von verschiedenen Einsätzen, die er im Rettungsdienst mitgemacht hat, laut eigener Aussage hatte er fast alles außer Giftschlangenbisse. Ein besonderer Einsatz lief wie folgt ab: „Ich erinnere mich an einen Einsatz, ich war Beifahrer auf dem Rettungswagen im äußersten Landkreis, da kam ein Anruf, am Waldesrand liegen zwei Bewusstlose in einem PKW. Wir fuhren von hier aus ganz raus in den Landkreis, mit Blaulicht natürlich. Was hat sich herausgestellt? Das waren zwei Liebende, die dann danach eingeschlafen sind. Und na ja gut, die waren dann ganz erschrocken, wie wir dann plötzlich ans Fenster geklopft haben und sie aufgewacht sind.“
Wir freuen uns auf die kommenden Interviews und weitere Erzählungen über prägende Ereignisse.